Das Wesen der Schublade
- Es ist unwahr, dass wir in Schubladen Dinge aufbewahren, die wir
später noch einmal benutzen wollen. Richtig ist vielmehr,
dass wir Gegenstände in der vagen Hoffnung einer Schublade
anvertrauen, sie mögen darin für immer verschwinden.
- Zwischen Außenwelt und Schublade existiert ein Materie-Sog, der
unaufhaltsam ist und dem wir uns nicht entgegenstellen
sollten.
- Schubladen sind überhaupt nicht dazu da, Dinge
aufzubewahren. Was sie in Wahrheit in sich aufnehmen, ist
Unordnung.
Axel Hacke
Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 46, 16. November 2007
Schlagwörter: Schublade Dinge Unordnung Materie
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Herbert Klaeren